Zeitreise der Farbmutationen

Bis zu den 1960er Jahren - Wildform

Bis zu den 1960er Jahren gab es lediglich die Wildform "Agouti".

Diese Farbe hat einen weißen Bauch und einen bräunliches Deckfell mit schwarzen Haarspitzen. Dies ermöglicht der Maus sich in ihrer natürlichen Umgebung zu tarnen und vor Raubtieren zu schützen.


1967 - Dominant Spotting "Sp"

Das Spotting-Gen erschien das erste Mal in einem Wurf in North Carolina. Nachdem sich dieses Gen mehrfach weiter gegeben hatte, wurden einige Exemplare 1967 nach England abgegeben.

Durch den Einfluss verschiedener Gene haben sich mittlerweile viele verschiedene Schungsvarianten entwickelt, die es auf jeder Grundfarbe zu finden gibt.


Späte 1960er Jahre - Das Himalaya Gen "c[h]"

In England wurde in einem Magazin von weißen Rennmäusen mit dunklem Schwanz berichtet. Das Himalaya-Gen - was als c[h] gekennzeichnet ist - war geboren.

Forscher testeten diese Mutation auf epileptische Anfälle und fanden heraus, das diese Farbform weniger anfällig ist, als andere Farben.

Ebenfalls fanden sie heraus, das der C, c[h] und P Locus auf einem Chromosomen liegen und deshalb Verbindungen vorliegen. Somit trägt die Farbe Himalaya und Hermelin im Genotyp die Anlage für schwarze Augen, zeigt aber im Phänotyp rote Augen.


1971 - Non Agouti Gen "a"

Die erste Non-Agouti Rennmaus war ein schwarzes Männchen. Es dauerte keine 3 weitere Würfen, da hatten seine Eltern bereits 3 weitere schwarze Jungtiere im Nest liegen.

Es wurden 3 Paare mit schwarzen Rennmäusen angesetzt, allerdings brachten die Eltern ihren Nachwuchs um, sodass weitere Verpaarungen notwendig waren bis es zur erfolgreichen Weiterzucht kam.

Erst in den späten 1970er Jahren wurde diese Mutation erst richtig bekannt, durch den Glasgow Zoo in England. Er importierte 24 schwarze Rennmäuse zur Zucht und verpaarte diese mit einer neuen Mutation (siehe unten).


1975 - Grey Agouti Gen "g"

Der Grey-Agouti Locus tauchte als erstes in einem Londoner Zoohandel auf, von wo er verschwand und ausstarb.

Erst ein paar Jahre später tauchte er wieder auf und verbreitete sich von England nach Europa. In der USA war diese Mutation lange nicht bekannt.

Wissenschafter erforschten diese Mutation und benannten es vorläufig in "g". Dieses Gen führte zu 2 neuen Farben - Silberagouti und Anthrazit.


1977 - Pink Eyed Gen "p"

Der Pink-Eyed Locus tauchte als Gold (Goldagouti) in einer Schule in London auf.

Diese neue Mutation wurde mit den schwarzen Mäusen im Glasgow Zoo (siehe weiter oben) verpaart. Dadurch stellte man fest, das wenn man die Farbmutationen untereinander verpaart, es zu vielen neuen Farben führt.

 

So entstanden recht schnell:

Gold

Gold Hell

Platin

Saphir

Elfenbein

Altweiß


1978 - Haarlose Rennmäuse benannt als "hr"

Am 6.7.1978 wurde ein Wurf in einem Forschungslabor geboren, in dem ein Weibchen nach einigen Wochen nackt war.

Sie wog genauso viel wie ihre Geschwister, sah kleiner aus, weil ihr das Fell fehlte.

Ihre Haut war nur von einem leichtem stoppeligem Flaum bedeckt, hatte eine grau violette Farbe und hatte eine Reihe von schwarzen Flecken am Hinterteil. Die Ohren und Pfoten, der Schwanz und die Schnauze, waren schwarz. Die Tasthaare waren verkürzt.

Sie wurde erfolgreich mit einem Männchen verpaart, wo sie die ersten 2 Würfe nicht annahm. Der dritte Wurf wurde erfolgreich aufgezogen und war vollständig behaart.

Es wurden 2 weitere haarlose Rennmäuse in dem Forschungslabor geboren. Ein Weibchen was am 6.10.1978 geboren wurde hat nur 5 Wochen gelebt und ein Männchen was am 19.12.1978 geboren wurde hat nur  Wochen gelebt.

Wissenschaftliche Arbeiten belegen das diese Mutation klein und schwach sind.


1980 - Schimmel Gen "e[f]"

Um 1980 trat das Schimmel-Gen als erstes in der USA auf. Die genauen Ursprünge sind leider schlecht dokumentiert.

In Europa trat es 1994 das erste Mal in einer Zoohandlung in Österreich auf. Der erste Name in Europa war "Orange Siam", da die adulte Farbform vom Schimmel ähnlich wie die Colourpoint Siams lediglich Farbpigmente an Ohren, Nase, Pforen und Schwanz behalten.

Erst später wurde entdeckt, das das Schimmelgen eine neue Mutation ist, die sich an das Fuchs-Gen koppelt. So entstand das Fuchs-Gen mit "e" und das Schimmel-Gen mit "e[f]" wobei das f für Fading steht.

England importierte dieses Gen erst 1998 aus Holland.


Mitte der 1980er Jahre - Fuchs Gen "e"

Als erstes trat die Mutation in der USA auf. Kurze Zeit später, trat sie auch in Europa auf und wurde am 20.3.1993 von Polen nach Deutschland gebracht.

Da diese Fellfarbe als Algierfuchs (engl. algerian fox) bezeichnet wurde, dachten die Deutschen zuerst, es sei eine neue Art die aus Algerien stamme. Somit wurde der Name im Englischen zu "Dark Eyed Honey" umbenannt, um erneute Missverständnisse zu umgehen.

1994 wurde diese Farbe nach Belgien und in die Niederlande importiert, von wo die Farbe 1997 nach England gelangte.

 

Unter anderem entstanden:

Algierfuchs

Kohlfuchs

Polarfuchs

Blaufuchs

Rotfuchs

C-Seperator

 

Dadurch das die Verbreitung der Mutationen auf verschiedenen Kontinenten statt fand (USA hatte z.B. "e" aber "g" war unbekannt), kamen die Farben erst nach und nach. Somit entstand Blaufuchs z.B. in Europa erst in den 1990er Jahren.

Die erste wissenschaftliche Arbeit über das Fuchs-Gen und das Schimmel-Gen wurde erst 2004 veröffentlicht.


1994 - Chinchilla Medium Gen "c[chm]"

Weiteres folgt demnächst...