Erste Schritte zur Zucht

Ich habe für Fragen immer ein offenes Ohr und berate euch gerne! Auch ich habe mal angefangen und das nicht vergessen. :) Deshalb helfe ich jedem neuen Züchter gerne weiter und erkläre ihm geduldig die Grundlagen der Zucht. Schreibt mich einfach unter Kontakt an.


Mir ist aufgefallen, dass viele Halter gerne mal Nachwuchs von ihren Rennern haben möchten und es sehr viele Zuchtanfänger gibt. Dabei vergessen aber viele, dass man bei einer Verpaarung unglaublich viel beachten muss.

Ich kann euren Wunsch verstehen, kleine süße Rennerchen aufwachsen zu sehen.
Allerdings muss ich sagen: "lasst es bitte mit den Tieren sein die ihr als Liebhabertiere, im Tierheim oder gar im Zoohandel erstanden habt!" Wenn ihr wirklich Nachwuchs wollt, holt euch ein Zuchtpaar von einem seriösen Züchter, der euch einen langen Stammbaum, Gencode und in der Zukunft weiterhin Unterstützung bieten kann.

Ich nehme jetzt mal kein Blatt vor den Mund und kläre euch über die Risiken auf.

Wenn ihr keine Hintergrundinformationen über die vergangenen Generationen habt (damit sind nicht die letzten 1-2 Generationen gemeint, sondern die letzten 5-7 Generationen) können eure Mäuse genetische Träger von Krankheiten sein. Das heißt, sie tragen die Krankheiten OHNE das ihr sie seht. Wenn zwei Träger verpaart werden, sieht man die Krankheiten an den Jungtieren. Wenn ihr also nun eure Liebhaber-Rennmäuse verpaart, nur um mal zu sehen wie süß die Babys sind, kann es sein, dass verkrüppelte Jungtiere zur Welt kommen, wo die Ohren oder andere Gliedmaßen komplett fehlen. Pfoten, Beine oder Schwänze können abgeknickt sein, sodass sie entweder nur schwer oder gar keine Nahrung mehr aufnehmen können und qualvoll verhungern. Es können Mäuse zur Welt kommen die Epilepsie und somit schmerzhafte Krampfanfälle haben.

Wenn ihr das miterlebt, seid ihr schockiert! Möchtet ihr das auf euch nehmen, nur weil es süß ist Jungtiere zu haben?

Solltet ihr ernsthaft verpaaren wollen, braucht man Wissen über Rennmausverhalten, Wissen über richtige Vergesellschaftungen, über den Körperbau und Anatomie der Rennmaus, über grundlegende Genetik, Wissen über Farben der Rennmaus und die Auswirkungen der einzelenen Genloci, gute Zuchttiere die wirklich zuchtgeeignet sind und einen Stammbaum haben.

Dann muss man einen Gesundheitscheck bei seinen Zuchttieren machen lassen um zu schauen ob sie versteckt Parasiten (Einzeller, Würmer, Bakterien, Pilze, Milben, etc.) tragen, die auf die Jungtiere übertragen werden könnten oder der Mutter wärend der Trächtigkeit und Aufzuchtszeit beeinträchtigen würden.

Jungtiere müssen lange bei den Eltern und Geschwistern bleiben, um ein gutes Sozialverhalten zu entwickeln. Also muss man einplanen, die Jungtiere 12 Wochen mit zu füttern und zu versorgen.

Dann muss auch noch das rechtliche geklärt werden. Es gibt bestimmte Jungtieranzahlen ab denen man beim Gewerbeamt eine Meldung einreichen muss. Das Veterinäramt kann auch plötzlich vor der Tür stehen, weil einem Nachbarn aufgefallen ist, das immer wieder Menschen ein und aus gehen die Mäuse abholen. Um zu züchten, sollte man auch einen §11 Schein beim Veterinäramt machen. Da entstehen Kosten und es muss alles abgeklärt werden.

Um Rennmausnachwuchs tatsächlich bei Menschen unterzubringen, die ihnen auch genügend Platz und Zeit bieten, braucht man eine ausreichende Schutzgebühr und man setzt einen Schutzvertrag auf. Man muss auch Leuten gegenübertreten und falls notwenig absagen können, die es nicht so ernst nehmen und die Tiere kaufen wollen ohne ein Rennmausheim Zuhause zu haben oder die den Nachwuchs als Schlangenfutter kaufen. Da möchte man keine Tiere abgeben und musst auch genug Selbstbewusstsein haben und den Leuten die Meinung höflich aber bestimmt sagen können.

Dann braucht man genügend Platz um Zuchttiere und ggf. Jungtiere die nicht Vermittelt werden selbst unter zu bringen.

Am besten hat man noch einen Züchter oder Nothilfe die einem in der Anfangszeit zusätzlich unterstützen.

Es gehört einfach so unglaublich viel dazu, worüber sich viele Menschen einfach keine Gedanken machen!


Durch sinnlose Verpaarungen und nicht durchdachten Nachwuchs hat sich der Körperbau der Rennmaus schon sehr stark verändert. Hier auf dem Bild seht ihr den starken Unterschied.

Links die überzüchtete Körperform, rechts die Ursprungsform.

Die überzüchtete Körperform kann den Mäusen auch Schmerzen bereiten (z.B. Buckel auf dem Rücken verursacht Rückenschmerzen).


Damit sowas nicht weiter unterstützt wird, muss man seine Zuchttiere ganz genau aussuchen. Einfach Mäuse zusammensetzen kann jeder, aber Gesunde, überlebensfähige und körperlich schöne Rennmäuse zu züchten ist harte Arbeit.

Dadurch das es sehr viele Vermehrer und Kinderzimmerzuchten gibt, die nicht auf alle wichtigen Dinge achten, sind diese überzüchteten Körperformen entstanden und ernsthafte und seriöse Züchter haben es wirklich sehr schwer zuchtgeeignete Mäuse zu finden. Mäuse ohne Buckel gibt es fast nicht mehr.

 

Deshalb kann ich nur jedem Neuling raten sich lange und intensiv mit Der Anatomie, Körperbau und der Genetik zu beschäftigen, um zu erfahren wie sich bestimmte Eigenschaften weitervererben.

Nachdem man die Genetik verstanden hat, macht man sich Gedanken über die Zuchtziele. Was möchte man mit seiner Zucht erreichen?

Erst dann sucht man Rennmäuse aus, die den Zuchtzielen entsprechen. Die also die körperlichen Anforderungen haben, ein natürliches und zutrauliches Verhalten zeigen und die Jungtiere ohne Hilfe und ohne Überforderungen großziehen.

Ausserdem tragen viele Rennmäuse Erbkrankheiten. Das bedeutet, dass die Maus die Krankheiten genetisch trägt, die Krankheit deshalb aber nicht bei der Maus sichtbar ist. Sie wird somit als "Träger" bezeichnet. Wenn zwei Träger aufeinander treffen wird die Krankheit bei den Jungtieren sichtbar. Krankheiten sind z.B. Knickschwänze, Wellenschwänze, Knickpfoten, Little Ear, Polydaktylie (zu viele Gliedmaßen), Epilepsie, Skoliose (Buckel auf dem Rücken) uvm.

Krankheitsträger, wie auch kranke Tiere sollten nicht für die Zucht genommen werden. Um sie auszuschließen braucht man einen Stammbaum, um vergangene Zuchtlinien zurück verfolgen zu können und eine Testverpaarung um Rückverpaarungen machen zu können.

Gesunde Rennmäuse zu finden, die keine Krankheiten tragen ist selbst für erfahrene Züchter schwer, da viele Halter einfach mal Nachwuchs haben möchten und nicht darauf achten was sie verpaaren. Bitte sucht euch eure Zuchttiere genau aus! Ich helfe euch auch gerne dabei geeignete Zuchttiere zu finden.

Wenn ihr Gedankenlos verpaart und plötzlich Jungtiere mit Epilepsie geworfen werden und schmerzhafte Krampfanfälle erleiden müssen, nur weil ihr euch vorher keine Gedanken gemacht habt, dann macht ihr euch Vorwürfe! Wenn die Jungtiere Knickpfoten haben und nicht richtig laufen können und nicht richtig fressen können, dann seid ihr schockiert! Es können auch ganz verdrehte und verkrüppelte Jungtiere dabei entstehen! Also macht euch bitte vorher Gedanken und lasst euch zur Not beraten!

 

Ich habe für Fragen immer ein offenes Ohr und berate euch gerne! Auch ich halbe mal angefangen und dies nicht vergessen. :) Deshalb helfe ich jedem neuen Züchter gerne weiter und erkläre ihm geduldig die Grundlagen der Zucht.

Schreibt mich einfach unter Kontakt an.