Inzucht

Wenn man Inzucht hört, ist man erst einmal schockiert, weil man gelernt hat, das Inzucht Krankheiten auslösen.

Dass sich dieses Gerücht gefestigt hat und gar nicht stimmt, daran denkt man zuerst gar nicht.

Inzucht ist nicht der Auslöser für Krankheiten!

Wenn man sich mal Gedanken darum macht, wie die Tiere in der Natur leben, merkt man schnell das Inzucht nichts Schlimmes ist, sondern nur gesunde und kranke Tiere voneinander trennt. Eine natürliche Auslese.

Bei den Mäusen wie auch bei Wölfen und vielen anderen Tieren, die in Gruppen leben, gibt es ein Alphapaar. Dieses Alpha-Pärchen pflanzt sich alleine fort und unterdrückt die anderen. Stirbt ein Alpha-Tier, rückt ein anderes Tier aus der Gruppe nach. Meistens ist dieses ein eigengezeugtes Jungtier, welches nachrückt, da ja niemand anderes als das vorher bestehende Alphapärchen Nachwuchs zeugte.

Wenn eine Maus nur ein Träger einer Krankheit ist, heißt es nicht, dass diese Krankheit auch ausbricht, sondern das die Maus die Krankheit nicht sichtbar trägt. Vorteil bei einer kontrollierten Rückverpaarung ist, dass Krankheiten - die nur als Träger vorhanden sind - zum Vorschein kommen, weil zwei Träger aufeinandertreffen und die Krankheit dadurch auslösen.

Also durch Inzucht entstehen keine Krankheiten, versteckte Krankheiten werden nur sichtbar.

Beispiel: Angenommen die Mutter trägt eine versteckte Krankheit und man verpaart zwei Mäuse miteinander, die nahe Verwandte sind z.B. Bruder und Schwester - beide Nachkommen der Beispiel-Mutter - so haben diese sehr ähnliche Gencodes. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide Mäuse Träger sind, ist sehr hoch. Wenn nun der Nachwuchs kommt, sieht man die ausbrechende Krankheit, weil ja beide Träger miteinander verpaart wurden. Zusätzlich kann man die versteckten Gene aufdecken, weil ja zwei rezessive Gene aufeinandertreffen und die entsprechende Farbe zeigen.

So kann man seine Zucht von Krankheiten befreien und nur mit Mäusen züchten die keine versteckten oder sichtbaren Krankheiten tragen.

 

Mich beschäftigt dieses Thema sehr, weil ich versteckte Krankheiten bei meinen Zuchttieren ausschließen möchte.

Jedoch werde ich mich weiterhin mit diesem Thema auseinandersetzten, bevor ich es selbst tue.

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://www.rodent-info.net/inzucht.htm


Rückverpaarung

Bei einer Rückverpaarung lässt man nahe verwandte Mäuse sich paaren. Da die Genetik sehr ähnlich ist, kann man so sehr leicht austesten ob sie Erbkrankheiten tragen. Außerdem findet man so sehr leicht den vollständigen Gencode heraus.


Linienzucht

Linienzucht ist eigentlich nichts anderes als Rückverpaarungen, allerdings in stärkerer Form. Es wird Vater und Tochter, sowie Mutter und Sohn verpaart. Aus dem jeweiligen Nachwuchs wird jeweils eine Tochter wieder auf den Vater bzw. ein Sohn auf die Mutter gelassen. So stärkt man Eigenschaften. Negative wie auch Positive, weshalb man mit Linienzucht sehr aufpassen muss, um negative Eigenschaften nicht zu sehr zustärken. Dafür muss man sehr gut selektieren können.

Rennmäuse können bis zu 20 Generationen inzuchtverpaart werden. Erst dann tritt eine wirkliche Inzuchtdepression auf. Es empfiehlt sich aber bereits nach der 3. - 4. Inzuchtgeneration frisches Blut reinzubringen. Dabei kann man die Mutterlinie und Vaterlinie kreuzen, da diese nach der 3. - 4. Generation wie fremdes Blut ist.