Einstreu, Zubehör und Pflege

Einstreu

Das richtige Eistreu muss es sein!

Ich habe für meine Mäuse German Horse Span und Hanfstreu als Einstreu, was ich mindestens 20cm-25cm hoch in das Becken einstreue. Dabei gibt es keine maximale Einstreuhöhe, da Rennmäuse in der freien Natur bis zu 1,7m im Boden leben. Voraussetzung das Lüftungssystem ist gut.

Das normale Kleintierstreu ist oft sehr staubig, wo durch eine Lungenentzündung hervorgerufen werden kann.

Damit sie ein schönes Gängesystem bauen können ohne das ihre Gänge einbrechen, mische ich Heu und Stroh mit ins Streu. Das wird gerne als Nistmaterial genutzt und dient zusätzlich als Beschäftigung.

 


Sandbad

Rennmäuse mögen auch gerne Sandbäder, welches bei Haut und Fellpflege dient. Dafür habe ich eine größere Schale mit Chinchillasand, die auch gerne genutzt wird.



Wassertränke und Futternapf

Außerdem sind Trinkflaschen wesentlich praktischer, weil Wassernäpfe schnell zu gegraben werden und dann nicht mehr hygienisch sind. Dabei muss man darauf achten das die Trinkflaschen nicht kaputt gefressen werden. Dafür gibt es Flaschenhalterungen aus Keramik die die Flasche einschließen, sodass sie nicht mehr zerfressen werden können.

Wenn Futternäpfe zu gebuddelt werden ist das nicht so schlimm, weil Mäuse in der Natur auch nach dem Futter suchen müssen. Das tun sie als Haustiere genauso.

 


Häuschen, Röhren und Etagen

Bitte achtet darauf, das die Eingangslöcher in den Häusern und Röhren nicht zu klein sind oder am Zubehör was an den Häuschen befestigt ist keine Löcher unter Treppen, in Geländern oder ähnlichem sind wo die Mäuse ihren Kopf reinstecken und hängen bleiben können.

Beliebt sind auch Kokosnüsse. Bitte bedenkt aber, wenn die Kokosnuss auf dem Eingangsloch liegt, dass die Maus darin eingesperrt sein kann und erstickt. Deshalb muss die Nuss mindestens ein zweites Loch haben wo die Nase der Maus durch passt zum atmen. Am besten solche Nüsse an Draht aufhängen.

 


Pflege

Zähne und Krallen wachsen ständig nach. Deswegen müssen diese ständig abgenutzt werden, damit keine Maulsperre entsteht und die Pfoten sich nicht entstellen.

Dafür benötigen die Mäuse etwas Hilfe, weil sie im normalen Terrarium/Käfig nicht die Möglichkeiten haben wie in der Natur.

Die Zähne werden beim Zerkleinern von harten Gegenständen wie Ästen abgenutzt. Deswegen sollte man den Mäusen immer Äste zur Verfügung stellen - bitte darauf achten das die Äste abgekocht sind, damit sie keine Parasiten einschleppen und das keine Spitzen daran sind, woran sich die Mäuse verletzen könnten. Bitte keine giftigen Holzarten verwenden. Die Zähne sollten trotzdem regelmäßig kontrolliert und gegeben falls vom Tierarzt gekürzt werden.

Die Krallen werden auf Stein oder Ton gut abgenutzt. Deswegen sollte ein Stein oder ein Dachziegel mit im Becken liegen - bitte darauf achten das er so gesichert ist, dass die Mäuse nicht erschlagen oder zerdrückt werden kann.


Wärmequellen und Heizstein - Nein, danke!!

Säugetiere (auch wir Menschen) sind Warmblüter, die ihren Wärmehaushalt biochemisch durch ihren eigenen Stoffwechsel selbst herstellen und ihre Wärme dadurch recht konstant halten können.

Reptilien hingegen sind kaltblütig und müssen die Wärme von außerhalb aus ihrer Umgebung beziehen, um den Wärmehaushalt in Schwung zu bringen. Deshalb werden Heizsteine für Reptilien und nicht für Säugetiere verkauft!

 

Tiere haben die Fähigkeit sich an die Temperaturen der jeweiligen Jahreszeiten anzupassen, sodass sie ihren Stoffwechsel im Körper der Jahreszeit entsprechend optimieren können. Der gesamte Körper stimmt sich also vom Stoffwechsel, Immunsystem , usw. auf die herrschenden Bedingungen ab, um die für sich idealen Überlebensbedingungen zu schaffen.

Diesen Prozess nennt man auch Akklimatisieren!

 

Nun kommt der Mensch und greift durch eine punktuelle Wärmequelle in diese Optimierung ein und die Temperatur des Tieres steigt plötzlich und für den Körper unerwartet.

Pro 10°C Temperaturanstieg, fangen die biochemischen Prozesse (z.B. Rate vom Sauerstoffgehalt, usw.) im Körper an doppelt bis vier Mal so schnell zu laufen.

Vorher haben alle Prozesse im Körper wie ein Netzwerk miteinander gearbeitet, doch nun wird dieses Gleichgewicht durch den plötzlichen Temperaturanstieg durcheinander gebracht. Die körperlichen Reaktionen werden in ihrer Geschwindigkeit verschoben, sodass kein Zusammenspiel mehr möglich ist, weil die schnelle Temperaturveränderung nicht schnell genug kompensiert werden kann.

Der gesamte Wärmehaushalt des Körpers ist durcheinander gebracht, was unter anderem das Immunsystem schwächt!

 

In der Mongolei, wo mongolische Rennmäuse leben, herrschen im Winter Temperaturen bis zu -40°C. Die Wintermonate verbringen die Tiere deshalb in ihren Bauten, die bis zu 170cm im Erdreich liegen. Trotzdem wird es für die Tiere bitter kalt und sie überleben lediglich, weil sie ihren Wärmehaushalt und Stoffwechsel anpassen.

 

Auch wir Menschen nehmen nur eine Wärmflasche wenn wir krank sind oder fühlen uns nach einem Saunagang müde und kaputt. Das hat seine Gründe!!

 

Ich bitte euch inständig. Tut euren Tieren den gefallen und bietet Wärmequellen nur dann an, wenn sie krank sind und/oder ihren Wärmehaushalt nicht mehr selbst regulieren können oder durch die Kälte transportiert werden.

 

Egal wie süß es ist, wenn die Mäuse kuscheln. Ihr schadet den Tieren mehr als ihr euch lieb ist.