Vor dem Kauf und die Anschaffung

Anschaffung

Vor der Anschaffung sollte man sich folgendes fragen:

- Kann ich mindestens 4-5 Jahre Verantwortung für die Mäuse übernehmen?

- Habe ich täglich Zeit um mich um die Mäuse zu kümmern?

- Kann und will ich die Anschaffungs-, Unterhalts- und Tierarztkosten tragen?

- Ist das Mäuseheim groß genug?

- Bin ich bereit ein zweites Mäuseheim bei einem Streit der Tiere anzuschaffen?

- Habe ich genug Platz und einen geeigneten Standort?

- Ist jemand in der Familie eventuell allergisch?

- Habe ich die Möglichkeit die Mäuse während der Urlaubszeit versorgen zu lassen?

Erstausstattung vor dem Rennmauskauf

- Gehege mit den Mindestmaßen 100cm x 50cm x 50cm für

2 Rennmäuse (gesetzlich so vorgegeben) was genügend Buddelfläche bietet (Rennmäuse sind Bodenbewohner)

- Holzhäuschen

- Nippeltränke (aus hygienischen Gründen)

- Futternapf

- Schale mit hohem Rand oder großes Bonbonglas als Sandbad

- eine Packung Streu

- eine Packung Heu / Stroh

- eine Packung Chinchillabadesand

- Rennmausfutter (am besten selbst gemischt)

- Transportbox zur Abholung, Käfigreinigung oder Tierarztbesuche

- weitere Beschäftigungsmöglichkeiten

Anschaffung von... ca. Kosten
Artgerechtes Gehege (mindestens 100x50x50cm Grundfläche für 2 Rennmäuse) 100€
Häuser, Etagen, Spielzeug 30€-50€
Laufrad 20€-30€
Näpfe, Trinkflasche 5€
Rennmäuse vom seriösen Züchter 15€-25€
Kosten insgesamt: bis zu 235€

 

Monatliche Anschaffungen ca. Kosten
Futter 10€-15
Streu, Heu, Stroh, Chinchillasand 20€
Kosten insgesamt 30€-40€

 

Wo bekomme ich mongolische Rennmäuse zu kaufen?

!!Passt auf beim Mäusekauf!!

Der Zoofachhandel: Neben den günstigen Nagern bekommt man dort auch das ganze Zubehör. Ein einziger Zooladen in Hamburg verkauft ca. 50-70 Rennmäuse im Monat. Es gibt viele Zooläden in Norddeutschland, die alle von Massenzüchtern beliefert werden. Massenzucht bedeutet 8.000 -10.000 Rennmäuse. Diese sind Regalweise in Makrolonboxen untergebracht. Dabei kann nicht auf Krankheiten geachtet werden, da der Überblick verloren geht. So werden schnell Erbkrankheiten wie z.B. Epilepsie, Little Ears oder Knickgleidmaßen verbreitet. Da die Jungtiere noch klein, jung und süß im Verkaufsbecken sitzen müssen um möglichst schnell und gut verkauft zu werden, müssen sie sehr früh von den Eltern getrennt werden, da sie aus dem Ausland zum Großhändler und von dort erst in die Geschäfte geliefert werden.

Dazu kommt das das Personal in Zoofachläden nur sehr selten gut beraten kann, weil sie eine einfache Einzelhandelsausbildung haben in der es lediglich um den Verkauf und Umsatz geht. In der Ausbildung gibt es keine spezielle Richtung in der etwas über die Pflege der Tiere gelehrt wird.

 

Das Tierheim/Notfallstation: Manche Tierheime haben mongolische Rennmäuse, die ausgesetzt oder abgegeben wurden. Manchmal inserieren Tierheime auch in Zeitungen! Dort kann man ruhig mal nachfragen, hat dann aber keinerlei Hintergrundinformation über die Tiere.

Es gibt Notfallstationen die sich auf Rennmäuse und Nager spezialisiert haben. Dort kann man gut nachfragen und man bekommt gute Beratung und auch nach dem Kauf Betreuung. Auch dort kennt man aber oft nicht viel über die Vergangenheit der Renner.

 

Nager-Events/Kleintierbörse: Sogenannte Kleintierbörsen gibt es überall. Dabei werden die verschiedensten Kleintiere für sehr wenig Geld an den Mann gebracht. Günstige Variante an Tiere zu kommen, aber man weiß nicht genau woher sie kommen. Somit hat man auch hier ein größeres Risiko kranke Tiere zu bekommen.

 

Private Abgaben: Leider kommt es sehr oft vor, dass private Leute sich "Züchter" nennen, obwohl sie nur mal eben Nachwuchs bei ihren Rennmäusen hatte. Vom realen züchten, haben die aber leider keine Ahnung. Züchten bedeutet sich mit Genetik und Vererbung, aber auch sehr viel mit Verhaltensweisen, Körperbau und positiven Auswikungen auszukennen und nicht nur Welpen zu produzieren.

 

Wenn dann muss es ein seriöser Züchter sein!!

Passt auf zu welchem Züchter ihr geht! Der Begriff "Züchter" ist nicht geschützt und somit darf sich jeder seriöser Züchter nennen, auch wenn er in 60er und 80er Aquarien mit Zoohandlungstieren vermehrt, keine Parasitenkontrollen macht und somit genetische und umweltbedingte Krankheiten in Kauf nimmt! Sollte das Bauchgefühl bei einem Züchter nicht stimmen, nehmt keine Tiere mit! Das kann hinterher für das Wohl des Tieres und von euch selbst besser sein woanders noch mal zu schauen!

Hier ein paar Richtlinien an denen ihr euch orientieren könnt. Natürlich muss nicht jeder einzelne Punkt auch zutreffen, es ist nur eine Richtlinie, aber es soll euch Käufer davor schützen kranke Mäuse zu kaufen die euch hinterher unglücklich machen.

Seriöse Züchter:
- hat eine gute, aber nicht übertriebene Nähe zu seinen Tieren.
- scheut keine Kosten, weder bei Anschaffungskosten für artgerechte Haltung noch bei Tierarztkosten.
- können euch die Elterntiere mit Stammbaum über viele Generationen zeigen.
- regelmäßige Kotuntersuchungen auf Parasiten!
- hat immer Zuchtziele die er verfolgt, die über "liebe nette Tiere" hinausgehen (z.B. den Körperbau der Ursprungsform wieder näher bringen und gleichzeitig Krankheiten und Erbkrankheiten ausschließen und gleichzeitig die Farbe intensiv halten).
- ist mit genetischem Wissen fit. Weiß also wie sich Körperbau, Krankheiten und Farben vererben.
- Haltungsbedingungen und Verhalten gehören zum Grundwissen.
- das Wissen über Haltung, Erbkrankenheiten, Verhalten und Genetik wird ständig erweitert.
- Die Zuchtbecken sind groß (oftmals 100x60x60 oder 120x60x60 oder noch größer), immer gepflegt und sauber.
- der Bestand ist immer recht konstant und fremde Tiere kommen und gehen nicht im fliegenden Wechsel.
- jede Verpaarung hat einen Grund und ist lange geplant.
- hat wenige Würfe woraus er einige Jungtiere selbst behält.
- die Zuchtweibchen haben nach mindestens 3 Wüfen monatelange Zuchtpause.
- oft kosten Mäuse beim seriösen Züchter ein paar Euro mehr aber man hat die Sicherheit, dass es gesunde Tiere sind.
- vor, wärend wie auch nach dem Kauf wird man bei guten Züchtern gut beraten.
- Wenn es Probleme gibt und sich Tiere mal streiten, hat man immer einen Ansprechpartner, der einem zur Seite steht.

Unseriöse Züchter
- haben kleine und nicht artgerechte Zuchtbecken. (Grundfläche von 100cm x50cm x50cm für 2 Rennmäuse mit 20cm Einstreuhöhe ist gesetzlich Pflicht!)
- machen sich nicht die Mühe die Kotporben der Mäuse ins Labor (Labor nicht beim Tierarzt! Feiner, aber wichtiger Unterschied!) einzuschicken und auf Parasiten untersuchen zu lassen und können diese Untersuchungen auch nicht nachweisen.
Deshalb lasst euch - wenn nicht wie bei mir bei den Abgabepapieren dabei - die Kotuntersuchen zeigen!
Sonst können die gekauften Mäuse Parasiten oder Bakterien tragen die wohlmöglich noch auf den Menschen, Kinder und andere Haustiere übertragbar sein können und einen eventuell schwer krank machen!
- nur die aktuellen Würfe aufgeführt und keine Wurfchronik.
- ständig Würfe ohne Pause! Guckt euch wenn vorhanden die Wurfchronik an ob die Zuchtweibchen Pausen haben! Pausen sind sehr wichtig um die Maus nicht zu gefährden und nicht auszubeuten!
- die Tiere haben nur 1-2 Generationen Stammbäume und enden oft in "unbekannt" oder "Privatzucht".
- keine Zuchtziele oder das Zuchtziele wie "liebe Tiere", "gesunde Tiere", "tolle Körper" (dabei aber kleine mickrige Mäuschen mit dünnen Schwänzchen) oder ähnliches. Guckt genau ob die Zuchtziele den Mäusen auch entsprechen!
- Wissen über Vererbung von Farben ist mangelhaft bis gar nicht vorhanden und Farben werden nicht richtig bestimmt.
- niedrige Preise (oder Preise werden nach Alter oder Nachfrage der Mäuse bestimmt).
- geben ihre Mäuse auch in nicht artgerechte Haltung ab (z.B. 80cm Gehege mit wenig Einstreu).
- haben gar keine oder unvollständige Homepages.
- schlechte Fotos, Fotos von schlecht/krank aussehenden Tieren.
- setzen den Käufer unter Druck (Beispiel: Wenn Sie die Mäuse jetzt nicht nehmen, es gibt noch mehr Interessenten. Vielleicht sind die Mäuse Morgen schon weg.)
- nach dem Kauf wird man nicht mehr beraten oder kann bei Probleme (Beispiel: wenn sich die Rennmäuse streiten) keinen erreichen.

 

Seriöse Züchter finden Sie HIER oder schreiben Sie mich unter Kontakt an und ich helfe bei der Vermittlung an einen anderen seriösen Züchter gerne weiter!

Zoohandel

Wenn man eine Maus kaufen möchte und noch keine Vorkenntnisse hat, denkt man zuerst an ein Zoo-Fachgeschäft. Das dieser Gedanke der falsche Weg ist, bedenkt man erst nicht, weil es ja Zooladen heißt und man davon ausgeht, dass in solchen Läden Fachpersonal arbeitet, die einen ja eigentlich gut beraten müssten.
Tun sie aber nicht! Das sind einfache Verkäufer, die auch nur als Einzelhandelskaufmann/frau ausgebildet sind und die gelernt haben das es lediglich um den Verkauf und den Umsatz geht.

 

Dadurch fehlt oftmals die Erfahrung mit den Tieren.

Weshalb sie die ausreichende Mindestkäfiggröße nicht wissen, worauf man bei der artgerechten Haltung und der gesunden Ernährung achten muss und was an Zubehör geeignet ist. Dadurch das das richtige Wissen fehlt, wird auch sehr sehr oft falsch beraten, schädliches und unnötiges Zubehör verkauft und die falschen Geschlechter rausgegeben. So entstehen viele ungewollte Unfallwürfe.


Zusätzlich kommen die Tiere aus Massenzuchten, weil ja schnell viele Tiere produziert werden müssen, um der Nachfrage gerecht zu werden.

Ein Zooladen im Norden Niedersachsens benötigt 40 Rennmäuse im Monat. Ein Zoohandel in Hamburg braucht 50-70 Rennmäuse im Monat.

Jetzt rechne man mal, das es ja nicht nur diesen einen Zoohandel gibt, sondern ganz viele Läden, die im Monat mindestens 40 Rennmäuse brauchen. Das wäre von einem normalen Hobbyzüchter nicht zu bewerkstelligen. Dazu kommt das große Zooläden keine privaten Abgaben annehmen, weil der Papierkram zu aufwändig wäre und die Tiere bei nichtverkauf nicht zurück gegeben werden können.
Diese Menge geht nur in einer Massenzucht und dabei bleiben die Gedanken über gesunde Ernährung, Erbkrankheiten, kontrollierte Inzucht und Ähnliches auf der Strecke, weil es sich um tausende von Tieren handelt. Das kann man sich nicht vorstellen und das ist auch nicht mehr zu überblicken. Es sind Hallen voller Regale, in denen Plastikboxen (sogenannte Makrolonboxen) stehen, wo die Tiere auf engstem Raum drin leben müssen. Grauenhaft. So was sollte man nicht unterstützen. Im Zooladen selbst sagt natürlich jeder: "die sind vom Züchter" um diese ekelhafte Massenproduktion nicht zuzugeben. Davon lassen Sie sich bitte nicht täuschen.

 

Informationen, warum nicht in Zooläden gekauft werden sollte und was genau Massenzuchten sind, finden Sie unter den folgenden Links:

 

http://www.diebrain.de/nh-zooladen.html

 

http://www.rattenecke.com/zooladen.html

Wichtig! Ich distanziere mich stark vom "Clan der Moormäuse" und

"Clan of little Runners" aus Hamburg!