Duftdrüsentumor

Duftdrüsentumore kommen immer häufiger vor. Die naheliegendste Vermutung ist, dass es an unserer Haltungsform liegt. Die Mäuschen müssen ihr Revier durch die häufige Reinigung immer wieder markieren und scheuern dabei über Holzspäne, Holzhäuser und andere raue Materialien.

Deshalb ist die Duftdrüse am Bauch sehr häufig im Einsatz und wird gereizt.

 

Definition: Ein Tumor ist eine Zunahme des Volumens eines Gewebes. Tumore treten bei allen höheren Lebewesen (auch Pflanzen) auf.

 

Tumore fressen sehr viel Energie, weshalb die Maus, wenn der Tumor im späten Stadium ist, ausgemergel und kraftlos wirkt. Das Fell ist struppig, die Augen halb geschlossen und der Körper hat keine Fettreserven mehr.

Duftdrüsentumore können in der Regel sehr gut operiert werden, indem ein Teil oder die ganze Duftdrüse entfernt wird. Wenn der Tumor nicht operiert wird,  wird die Maus früher oder später daran sterben. Deshalb ist es sehr  wichtig einzugreifen, sobald der Tumor entdeckt wird, um der Maus ein schlimmes schmerzhaftes Schicksal zu ersparen.  

 

Ein Tumor an der Duftdrüse, kann nach außen wachsen, aber auch nach innen. 

 

Ein äußerer Tumor ist als Knubbel sichtbar. Je nach Stadium kann er ganz klein sein, z.B. wie der Kopf einer Stecknadel oder er ist schon weiter gewachsen und so groß wie eine Erbse. Wenn er spät entdeckt wird, kann es auch sein, dass die Maus ihn bereits auf gebissen hat. Dann sollte die Maus umgehend zum Tierarzt gebracht werden!

Innere Tumore sind häufig erst in späteren Stadium sichtbar. Die Duftdrüse vergrößert sich und es bildet sich eine Beule. Auf dem Bild ist es leider nicht so deutlich sichtbar, wie in der Wirklichkeit. Die Duftdrüse ist 3x so groß wie sie sein sollte und steht als Beule aus dem Bauch heraus. 

 

Die Operation und die Zeit danach

Gehen Sie bitte immer mit der gesamten Gruppe zum Tierarzt. Niemals die Mäuse vorher trennen, denn durch die lange Trennungszeit besteht ein sehr hohes Risiko, dass sie sich nach dem Tierarztbesuch nicht wieder erkennen und die Mäuse getrennt bleiben müssen. 

Bei der Wahl der Tierarztpraxis steht im Vordergrund, dass eine Inhalationsnarkose bei der OP angewendet wird. Diese ist für die Rennmaus geeignet und kann sehr gut dosiert werden. Bei einer Narkose die gespritzt wird, besteht ein hohes Risiko, dass die Maus nicht wieder aufwacht. 

Lassen sie die Maus durchchecken, ob sie die Strapazen einer Operation verkraftet und besprechen Sie mit dem operierendem Tierarzt den Ablauf der Operation und ihre Zusammenarbeit. 

Ein guter Tierarzt nimmt die Maus nur kurz für die OP aus der Gruppe heraus und lässt sie kurz danach wieder zusammen, damit die Gruppe stabil bleibt. Meiner Erfahrung nach, wird die kranke Maus nach der OP von der Partnermaus geputzt und gepflegt, bis diese wieder fit ist.

 

Sollte der Tierarzt auf die Idee kommen, einen Gummihandschuh mit warmen Wasser hineinzulegen, bitten Sie ihn, diesen wieder herauszunehmen. Wärme ist zwar wichtig, um den Kreislauf in Gang zu halten, aber ein Gummihandschuh hält einer Maus nicht lange Stand, sodass sie schnell baden geht. Bringen Sie deshalb bitte ein Körnerkissen, SnuggleSafe oder eine Wärmflasche mit.

 

Zuhause sollte die Unterbringung für die besonderen Umstände vorbereitet werden und sehr sauber sein, damit sich die Wunde nicht entzündet. Einstreu birgt die Gefahr, dass sich Splitter in der Wunde verfangen oder gar hinein piksen. Auch auf das Sandbad sollte verzichtet werden.  Etagen und andere hohe Gegenstände sollten entfernt werden, damit die Naht nicht bei einem Sprung aufgeht oder die Maus stürzt. 

Bisher hat sich eine vorübergehende ebenerdige Unterbringung auf Zewapapier, mit Unterschlüpfen aus Keramik als geeignet erwiesen. Keramik und Glas können die Wunde nicht verunreinigen und können ggf. erwärmt werden, wenn dies notwendig ist.

 

Die Operation macht die Maus angreifbar für Krankheiten. Deshalb sollte auf strenge Hygiene geachtet werden. Die Unterbringung muss trocken sein. Urin und Wasser dürfen keine nassen Stellen bilden, denn das wären ideale Quellen für Bakterien. Futter sollte wenn möglich, aus dem Napf gegeben werden, damit es frei von Kot und anderen Verunreinigungen bleibt.

 

Nach der OP wird ein guter Tierarzt die Wunde regelmäßig kontrollieren und ggf. mit einem Schmerzmittel und/oder Antibiotika dafür sorgen, dass es der Maus gut geht.

Die Fäden lösen sich meist von selbst auf, sodass die Wunde nach 10 - 14 Tagen gut verheilt sein sollte.

In der Regel werden diese Tumore ohne Komplikationen entfernt und kommen nach einer gut verlaufenen Operation nicht wieder.

 

Rechnen Sie damit, dass eine Duftdrüsentumor Operation mit ca. 80€ - 120€ kostenintensiv ist. Doch wer sein Tier liebt, nimmt das Geld gerne in die Hand, um ihm Schmerzen und Leiden zu ersparen. 

 

Quellen:

Tinka Joselin Müller - www.schlossmaus.de

Definition Tumor: https://de.wikipedia.org/wiki/Tumor